Eistee

Der Eistee ist als Erfrischungsgetränk sehr bekannt und in teilen Nordamerikas ein traditionelles und beliebtes Kaltgetränk für den Sommer, in vielen Restaurants und Cafés wird der Eistee frisch zubereitet angeboten und in den Kaufhallen gibt es ihn als Fertiggetränk. In Europa setzte in den 90er Jahren ein Eisteeboom ein, hier wird der Eistee seither ausschließlich als Industriell hergestelltes Fertiggetränk beziehungsweise als Instantprodukt in den Kaufhallen angeboten. Bei traditionellen Rezepten wurde der Eistee erst aus Grüntee und später überwiegend aus Schwarztee mit Zitronensaft und Zucker beziehungsweise Süßstoff zubereitet. Bis Heute hin gibt es den industriell hergestellte Eisteesorten aus verschiedenen Früchtetee- und Kräuterteeextrakten zubereitet, wiederum in verschiedenen Geschmacksrichtungen durch Aromastoffe wie unter anderen Zitrone, Pfirsich, Mango und Mandarine. Echter Saft aus Früchten ist, so bleibt zu sagen, höchstens zu einem Bruchteil in den angebotenen Eistee enthalten. Auch sind Industriell hergestellte Eisteesorten höchst ungesund da diese mit großen Mengen Zucker und Zitronensäure (E330) zugesetzt werden. Zu der Wirkung beziehungsweise Nebenwirkung des industriell hergestellter Eisteesorten kann man erläutern das der pH-Wert des Speichels herabgesetzt und Mineralstoffe aus den Zähnen herausgespült werden.

Die Geschichte des Eistee

Die Geschichte der Erfindung des Eistee ist nicht auf ein einzelne Person oder einen bestimmten Zeitpunkt zurückzuführen, die Idee gekühlten Tee zu trinken beziehungsweise Tee mit Eiswürfeln zubereitet zu servieren entstand vielmehr in der Mitte des 19. Jahrhunderts, parallel zur Entwicklung der Kühlungstechnik. So haben gekühlte Getränke im Allgemeinen durch die Erfindung von Kühlbox, Kühlschrank und der kommerziellen Herstellung von reinem Eis immer mehr an Zuspruch gewonnen. Die erste künstliche Kühlung zeigte William Cullen 1748 an der Universität Glasgow worauf hin die Erfindung der ersten Eisbox folgte die von David Meade Randolph 1803 patentiert jedoch angeblich von seiner Cousine Mary Randolph Erfunden wurde. Der moderne Kühlschrank an sich wurde bereits ab 1834 kommerziell von Alexander Twinning vermarktet. Es gibt aus dieser Zeit auch mehrere verschieden Eisteerezepte die auch auf das kalte servieren vom Tee "Punsch" verweisen.

1839 aus dem Kochbuch "The Kentucky Housewife" von Lettuce Bryanon

"Tea Punch - Machen Sie ein Pint und eine Hälfte von sehr starken Tee in der üblichen Weise, seien Sie ihn ab und gießen Sie ihn kochend-heiß auf 1 1/4 Pfund Laib-Zucker, das sind 2 1/2 Tassen weißer Zucker. Ein halbes Pint reiche süße Sahne folgt und dann rühren Sie eine Flasche Rotwein oder Champagner hinzu. Sie können das Ganze bis zum Siedepunkt erhitzen und es so servieren, oder Sie senden es um ganz kalt, in Glasschalen."

1879 "Housekeeping in Old Virginia" von Marion Cabell Tyree

1879 - Das älteste Süß-Tee Rezept (Eistee) in Print kommt aus einen Gemeinschaftskochbuch genannt "Housekeeping in Old Virginia", von Marion Cabell Tyree, welches 1879 veröffentlicht wurde:

"Ice Tea - Nach dem Brühen des Tees, der aus einen Liter kochendes Wasser und zwei Teelöffel Grünen Tee besteht, wird dieser auf Wunsch zum Frühstück oder zum Abendessen, abgeseiht durch ein Teesieb und in einen Krug gegoßen, serviert. Gießen Sie ihn in Karaffen und lassen Sie ihn bis zu tea time stehen, so dass sich der Bodensatz am Boden des Gefäßes gesetzt hat. Füllen Sie die Becher mit Eis und legen Sie zwei Teelöffel Kristallzucker in jedem, und gießen Sie den Tee über das Eis und Zucker. Ein Spritzer Zitrone macht alles sehr lecker und gesund, und nutzt auch dazu die herbe Tendenz zu korrigieren."

1884 "Boston Cook Book" DA (Mary) Lincoln

1884 - Dies ist wahrscheinlich das erste gedruckte Rezept welches die universelle Zubereitung von Eistee mit Schwarztee beschreibt und bis heute als eine übliche
Zubereitung von Eistee in den südlichen Gegenden der U.S.A. angewendet wird. Interessant ist es das dieses Buch einem annehmen lassen kann das Eistee-Zubereitungen auch in den nördlichen Regionen der U.S.A. bekannt waren und der Eistee somit nicht nur ein rein südliches Getränk gewesen ist. Der Grund der Annahme ist das Mrs. DA (Mary) Lincoln die Direktorin der Boston Cooking School in Boston, Massachusetts war. Sie veröffentlichte 1884 das "Mrs. Lincoln in Boston Cook Book" in dem es auf Seite 112 heißt:

"Ice Tea or Russian Tea - Machen Sie den Tee durch den ersten Aufguß, seien Sie dann den Grund ab und halten Sie den Tee kühl wenn Sie bereit sind ihn zu servieren, stellen Sie zwei Würfel Block Zucker in einem Glas, halb mit gebrochenem Eis füllen, fügen Sie eine Scheibe Zitrone hinzu, und füllen Sie das Glas mit kaltem Tee."

1893 - Bei der Weltausstellung

1893 in Chicago, die auch Columbian Exposition genannt wird, hatte eine concessionair über 2.000 $ Einnahmen aus den verkauf von Eistee und Limonade.

Auf der ersten Seite des Buches "The Home Queen World's Fair Souvenir Cookbook" aus dem Jahr 1893 heißt es:

"Zweitausend wertvolle Rezepte für das Kochen und die Hauswirtschaft, Menüs, Tisch Etiquetten, Toilette etc.. Beigesteuert von zweihundert holden Damen Managerinnen, Ehefrauen der Gouverneure und andere Damen von Position und Einfluß, zusammengestellt von Miss Juliet Corson ein Rezept für Variationen zum servieren von Eistee.

1895 - Die Enterprising Manufacturing Co. of Pennsylvania verteilt sein beliebtes Rezeptheft namens "The Enterprising Housekeeper" von Helen Louise Johnson. Im Rezeptheft, werden ihre beliebten Eisschredder beworben und dessen vielen Einsatzmöglichkeiten. Ein Einsatz der beschrieben war hieß "für Ihren Eistee."

1900 - Nach 1900 wurde Eistee in Kochbüchern sehr oft erwähnt und Schwarzer Tee ersetzte langsam den Grünen Tee.

Das kaltservieren von Tee wurde ebenfalls bevorzugt. Die Vorliebe für Schwarztee über den Grüntee als einem eisgekühltes Getränk kam mit der Einfuhr von billigen Schwarztee-Exporten aus Indien, Ceylon, Südamerika und Afrika.

Im Jahre 1904 während der mehrere Monate dauernden Weltausstellung "Louisiana Purchase Exposition" in St. Louis/Missouri popularisierte der Eistee dann auf einen Schlag. Das ist dem Engländer Richard Blechynden zu verdanken der im Rahmen der Weltausstellung als Konzessionär tätig war und die Amerikaner, die zu diesen Zeitpunkt überwiegend nur den Grüntee kannten, vom indischem Schwarztee überzeugen sollte zu verdanken. Als im Rekord Sommer 1904 die Temperaturen oft Tagelang bis auf 39° C stiegen war es natürlich sehr schwer den Schwarztee als heiß Getränk zu bewerben, als dann Richard Blechynden eine Idee hatte. Er baute eine Apparatur zusammen bei der Bleirohre von innen mit Eis befüllt wurden und kippte den heiß aufgebrühten Schwarztee hindurch. Stark abgekühlt war der Schwarztee nun bei den Besuchern der Ausstellung sehr beliebt. Auch verschiedene Restaurants auf der Ausstellung änderten spontan ihre Speisekarten und boten von nun an den heißen und vor allem kalten Schwarztee an.

1917 - Nach dem Ersten Weltkrieg kauften die Menschen in den U.S.A. zum trinken von Eistee spezielle hohe Gläser mit langen Löffeln und eine Gabeln für die Zitrone . In den 1930er Jahren wurden diese Gläser auch direkt als Eisteegläser bezeichnet.

1941 - Während des Zweiten Weltkriegs wurden die U.S.A. zum Großteil nicht mehr mit Grüntee aus den Export-Ländern beliefert sondern fast ausschließlich mit Schwarztee aus den britisch kontrollierten Gebieten in Indien.

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