Taubnessel

Wissenswertes und Geschichte

Früher zählte man die Taubnessel zu den Brennesselarten hinzu. Doch dank dem Botaniker Carl von Linné, der die Taubnessel untersuchte und sie bei den Lippenblütlern einteilte und nicht zu den Brennesselgewächsen, wurde dieses Jahrhunderte altes Missverständnis endgültig aufgeklärt. Er fand heraus das die Taubnessel nicht die Brennhärchen an den Blättern und an den Stielen bildet wie es die Brennessel tut. Diese Information konnte man ab 1753 in dem zweiten Band seines Werkes Species Plantarum erlesen. Es sind nicht gänzlich alle Anwendungsberreiche geklärt für die die Taubnessel in der Zeit vor der Erfassung durch Carl von Linné genutzt worden ist. Doch klar zu sagen bleibt das das Kraut, die Blüten und die Wurzeln in der Volksmedizin als schleimlösendes Hustenmittel bei Erkrankungen der Atemwege und zur Behebung von Magen-Darm-Beschwerden wie zum dem Völlegefühl angewandt wurden. Des weiteren auch als Mittel gegen Blähungen oder zur Stärkung des Darms sowie bei Beschwerden des Urogenitaltraktes. Volksheilkundliche Aufzeichnungen legen eine Blutreinigende und Blutzirkulations- beziehungsweise Herz-Kreislaufsystem anregende Wirkung dar. Beschrieben werden auch die Linderung von verschiedenen Beschwerden wie Nervosität oder Schlaflosigkeit sowie Schwindelgefühl und Augenflimmern.

Wo sind Taubnesseln zu finden

Die Taubnesseln, insbesondere die winterharten Taubnesseln wachsen besonders gut auf Stickstoffreichen Boden und sind oft in Hecken, auf wegen und in Gräben sowie auf Schuttplätzen zu finden. Die Pflanze selbst ist erst ab dem zweiten oder dritten Jahr blühfähig. Sammelzeit ist von April bis Oktober. Bis heute zählt man bis zu 40 Arten zu den Taubnesseln, es wird in der Heilkunde meist auf die Weiße Taubnessel zurückgegriffen.

Anwendung und Wirkung

Nachweislich ist die innerliche entzündungshemmende, adstringierende und antibakterielle Wirkung die gerade im Mund- und Rachenraum, bei zum Beispiel leichter schleimhautentzündung, genutzt werden kann. Ebenso wirkt die Taubnessel schwach harntreibend. Man nutzt die Taubnessel als Tee zubereitet und äußerlich als Tinktur oder Salbe, hier ist es die Abtrocknende Wirkung die bei Entzündungen und nässende Ekzemen hilfreich ist. Die hilfreiche Wirkung wird durch den Gerbstoffgehalt hervorgerufen. Die Gerbstoffe binden sich an die Haut und bilden eine Abschließende sich über die Entzündung beziehungsweise über das Ekzem legende Schicht.

Inhaltsstoffe

- ätherische Öle
- Cholin
- Flavonoide wie Rutosid und Tilirosid
- Gerbstoffe Lamiaceen, Labiat
- Histamin
- Lamalbid
- Saponine
- Tyramin

Pflanzenkunde für Pflanzenfreunde