Tee in Nordkorea

Über das Thema "Tee in Nordkorea" ist nur relativ wenig bekannt, erst Ende-Sommer 2012 wurden der westlichen Welt gegenüber Informationen veröffentlicht. Hier berichtete der Auslandsrundfunk die "Stimme Koreas" und das "Koreanische Zentrale Fernsehen", welche beide dem staatlichen Rundfunk- und Fernsehkomitee der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik unterliegen, über die Geschichte, Anbau, Wirkung sowie über die Namensgebung von Tee in Nordkorea.

Die leidenschaftliche Geschichte des Ŭnjŏng-Tee

Aus dem Bericht des Koreanischen Zentralen Fernsehen über Tee in Nordkorea - "DPRK Green Tea Production".

In der Gegend um die Bomsa-Einrichtung befindet sich ein Ŭnjŏng-Teehaus. Wenn man einmal den zurückhaltenden Geschmack des berühmten Ŭnjŏng-Tees gefühlt hat, möchte man mehr über die Geschichte des Tees erfahren - so lautet es dem Bericht.

 

Im Bericht wurde die Direktorin der Abteilung für Ŭnjŏng-Tee des Agrarindustrieministeriums Hwang Sŏn-hui interviewt, sie sagte folgendes zum Ŭnjŏng-Tee:

"Viele Menschen entdecken seit neuestem unseren Ŭnjŏng-Tee. Es gibt viele Menschen, die sich an dem Geschmack des Ŭnjŏng-Tees, des Kangryŏng-Grüntee und Kangryŏng-Schwarztee erfreuen, er hat einen guten Duft und ist sehr gut für die Gesundheit Aber es gibt einiges, was nicht vielen Menschen über Ŭnjŏng-Tee bekannt ist. Weil Teebäume in der Regel nur in südlichen Teilen der Erde liegen, dachten die meisten Menschen, dass es nicht möglich wäre in unserem Land Tee anzupflanzen. Aber es kam Kim Il-Sung in den Sinn dieses Problem zu lösen."

 

Eine weitere Interviewte Person ist das Verantwortliche Mitglied des Agrarindustrieministeriums Kim Yong-gyu und äusserte sich wie folgt."

"Unser Präsident Kim Il Sung wollte immer nur Gutes für unser Volk. Im September 1982 hat Kim Il Sung, seinen kreativen Kopf genutzt und lange an nichts anderes denken konnte und von einer Auslandsreise eine kultivierte Teesorte mitgebracht, die in unserem Land wachsen kann, und unserem Volk aus Arbeitern und Soldaten gegeben damit sich die Teeproduktion entwickeln kann. Hunderte Sorten von Teebäumen wurden persönlich von Kim Il Sung vorbereitet und bei den Probekultivierungen unter Kim Il Sungs persönlichen Aufsicht ausgewählt. Ausserdem hat Kim Il Sung ein Forschungsteam gegründet, um Techniken für den Teeanbau in Nordkorea zu entwickeln. Kim Il Sung hat sich immer gefreut, wenn er Nachrichten über den Teeanbau in der Zeitung gelesen hat. Er hat sich die Teebäume oft angeschaut und hat sich um sie gekümmert. Zudem hat Kim Il Sung dabei geholfen die wissenschaftlichen Probleme des Teeanbaus zu lösen wodurch der Teebaum, der eigentlich eine subtropische Pflanze ist, in unserem Land auf der Kangryŏng-Halbinsel seine Wurzeln schlagen konnte. Durch die Erfolgreiche Züchtungen konnte der Ertrag somit gesteigert werden. Unser General Kim Jong Il hat die Aufgabe des Anbaus und der Produktion des Tees, die Kim Il Sung begonnen hat, übernommen und weitergeführt, um dem Volk zu helfen. Kim Jong Il hatte auch in seinem Garten Teebäume angepflanzt und sich um sie gekümmert. Ausserdem hat er auch die Teeanbaugebiete besucht, obwohl er mit Auslandsbesuchen beschäftigt war, damit er dem von Kim Il Sung so sehr geliebten Volk möglichst schnell eine Verbesserung des Lebensniveaus schaffen konnte."

 

Der Ministerialdirigent des Agrarindustrieministeriums Ch´oi Yun-Ch'ol hebt während des Interviews für den Bericht das Mitwirken von Kim Jong Il nochmals hervor:

"Kim Jong Il hat für die Anzucht und Gesetze der Teebäume mehrere Massnahmen erlassen damit sich das Lebensniveau des Volkes verbessern kann. Kim Jong Il hat persönlich die neuen Teeproduktionen des Ŭnjŏng-Tees probiert und war sehr zufrieden, weil der in unserem Land produzierte Tee sogar noch besser schmeckt als der Tee aus dem Ausland und auch so schön verpackt war."

 

Auch gab Ch´oi Yun-Ch'ol wieder das Kim Jong Il selbst einmal sagte:

"Wie sehr würde Kim Il Sung, der hunderte Teejungpflanzen vorbereitet hat und immer wieder sagte wichtig es sei, dass in unserem Land Tee angebaut würde, sich freuen, wenn er diesen Tee sehen könnte.“

 

Ch´oi Yun-Ch'ol äusserte sich zudem zur Namensentstehung des Ŭnjŏng-Tee:

"Der Name dieses Tees sei voll von Kim Il Sungs Liebe zum Volk steckt und wurde daher von Kim Jong Il Ŭnjŏng-Tee genannt. Dadurch wurden der Kangryŏng-Grüntee und Kangryŏng-Schwarztee und auch alle anderen Teesorten, die in unserem Land produziert werden auch Ŭnjŏng-Tee genannt. Kim Jong Il und Kim Il Sung haben den Grüntee und Schwarztee, die früher als Lebenselixier bekannt waren und deswegen von reichen Leuten mit Gold aufgewogen wurden, dem Volk gegeben. Im Ŭnjŏng-Tee kristallisiert sich die Liebe Kim Il Sungs und Kim Jong Ils zu seinem Volk heraus deswegen hat Kim Jong Un als er Ch'angjŏn Kŏri kurz vor der Fertigstellung besucht hat an Kim Il Sung und Kim Jong Il gedacht und zu den Angestellten gesagt, dass sie die Früchte des Dienstes für das Volk tragen. Der mit einem intensiven Geschmack wohltuende und gesundheitsfördernde Ŭnjŏng-Tee. Unser Volk möchte beim Trinken des wundervollen Ŭnjŏng-Tees die grosse Liebe und die hingebungsvolle Arbeit von Kim Il Sung und Kim Jong Il weiterführen."

 

Der Ŭnjŏng-Tee und seine Wirkung

Aus dem Bericht der Stimme Nordkoreas - "North Korean Tea“. Hier geht man auf die positive Wirkung aller Ŭnjŏng-Tees, auf die Teeanbaugebiete ein und wie auch im Bericht des Koreanischen Zentralen Fernsehens auf die Geschichte ein.

Im Titelschriftzug des Berichts heisst es:

Wobei der Ŭnjŏng-Tee hilft:

- macht den Kopf klar
- zur Vorbeugung von Arteriosklerose und bei hohem Blutdruck
- regt den Stoffwechsel an und hat einen Krebsvorbeugenden Effekt
- verringert Radioaktivitätsschäden / Strahlungsschäden

 

Teeanbaugebiet in Nordkorea

Das Teeanbaugebiet von Nordkorea liegt rund um das Dorf Kumdong im Kangryŏng-Landkreis, "Kangryŏng-gun". Der Kangryŏng-Landkreis liegt in der südlichen Hwanghae Provinz, "Hwanghaenam-do".

 

Teeherstellung und Teevertrieb

Der Tee wird aus den Blättern der speziellen Teepflanze, die nur im Kangryŏng-gun in der südlichen Hwanghae Provinz gedeiht, hergestellt. Je nach Art der Fermentierung erhält man Kangryŏng-Schwarztee und Kangryŏng-Grüntee. Von seinem Produktionsort wird der Tee nach Pyŏngyang geliefert wo der weitere Vertrieb erfolgt. Bei der Teeverkaufsstelle des Yŏng Gwan'gŏri Restaurants, wo der Tee verkauft wird, besteht bereits eine grosse Nachfrage bei den Kunden - heisst es in dem Bericht.

 

Die Leiterin des Yŏng Gwan'gŏri Restaurants Frau Chang Hye-ryŏn (50 Jahre):

"Kim Jong Il hat veranlasst, dass das Volk den Tee trinken kann und er hat dem Kangryŏng-Schwarztee und Kangryŏng-Grüntee den Namen Ŭnjŏng-Tee gegeben Jetzt wird unsere Teeverkaufsstelle, die Ŭnjŏng-Tee verkauft, von unzähligen Menschen besucht. Unser Ŭnjŏng-Tee hat eine spezielle Farbe, ist wohlschmeckend, hat einen süsslichen Geschmack und einen schönen Geruch. Die Personen die ihn trinken mögen ihn wirklich."

 

Im Bericht der Stimme Koreas heisst es weiter:

"Der Tee ist wirklich beim Volk angekommen, deshalb gibt es jetzt immer mehr Teeverkaufsstellen."

Als nächstes werden im Bericht zwei Gäste des Restaurants befragt, zuerst Kim Hyang-hwa (46 Jahre):

"Der Geschmack des Tees ist gut. Wenn ich diesen Tee trinke, fühle ich mich fröhlicher und mein Geist wird klar. Mein Körper fühlt sich wohler. Meine Müdigkeit vom Tag verschwindet einfach. Wenn ich Feierabend habe komme ich oft zu dieser Verkaufsstelle und bin jetzt schon Stammkunde geworden.

 

Der zweite Gast ist Kim T'ae-pong (60 Jahre):

"Auf dem Boden unseres Landes gedeiht Tee gut, das ist der Grund dafür, dass er schmeckt – und er schmeckt auch mir. Jetzt lasse ich den ausländischen Tee links liegen und trinke diesen Ŭnjŏng-Tee."

 

Über den Namen Ŭnjŏng-Tee gibt es eine bedeutungsvolle Geschichte

 

Auch im Bericht der Stimme Koreas wird der Ministerialdirigent des Agrarindustrieministeriums Ch'oi Yun-ch'ŏl (45 Jahre) zum Thema "Tee in Nordkorea" interviewt:

"Im September 1982 ist Kim Il-sung ist nach China gegangen und hat eine Sorte Teebaum mitgebracht, die auch bei niedriger Temperatur wächst. Kim Il Sung hat an das Volk gedacht und hat deswegen versucht die Teepflanzen nach Korea bringen zu lassen. Es wurde versucht diese Teebäume in der südlichen Hwanghaeprovinz in Kangryŏng und in der Kangwŏnprovinz in Kosŏng anzusiedeln. Die resistenteste Sorte von allen hat dann in unserem Land wurzeln geschlagen der wohltuende, gesunde, erfrischende aus China kommende in die Volksrepublik China gebrachte Ŭnjŏng-Tee bereichert die nordkoreanische Teekultur und verbessert das Lebensniveau."

 

Info am Rande

Der Artikel, "Tee in Nordkorea" ist Inhaltlich rein auf die Teepflanze, Camellia sinensis beziehungsweise der verschiedener Sorten aus deren Bestandteilen echter Tee gewonnen werden kann, gerichtet.

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