Glücksklee

Glücksklee Oxalis tetraphylla auch Vierblättriger Sauerklee genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Sauerklee (Oxalis) in der Familie der Sauerkleegewächse (Oxalidaceae). Für die Art gibt es eine Vielzahl von Synonymen, vor allem der Name Oxalis deppei Lodd. ist immer noch regelmäßig in Gebrauch. Sie wird verbreitet als Zierpflanze genutzt.

Beschreibung:

Der Glücksklee ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 15 bis 40 Zentimeter erreicht. Die Sprossachse wächst komplett unterirdisch und bildet Stolonen aus. Blütezeit ist von Juni bis Oktober.

Zwiebel und Wurzeln:

Die Zwiebeln sind zwischen 1,5 und 3,5 Zentimeter lang und 1,5 bis 3 Zentimeter breit und bestehen aus gleichgestalteten schmal eiförmigen, rötlich braunen Zwiebelschuppen. Diese sind drüsig behaart. Die äußeren schützenden Schuppen sind breiter und am Rand hyalin und weniger behaart. Die inneren Schuppen sind dicker und speichern mehr Stärke. Werden die Zwiebeln älter, wird Calciumoxalat und Tannin in die Schuppen eingelagert.

Immer gegen Ende des Jahres bilden sich an der Spitze der Stolonen kleine blassgelbe Zwiebelchen, die sich nach zwei bis drei Jahren abschnüren. Etwa die Hälfte der Schuppen dieser Zwiebelchen dient nur zur Nährstoffspeicherung, wohingegen sich die andere Hälfte in Blätter differenzieren kann.

Zwiebeln, Zwiebelchen und Keimlinge bilden kontraktile Wurzeln aus, mit denen sie sich in den Boden ziehen können. Die Wurzeln sind unverzweigt und haben nur wenige Wurzelhaare. Sie sind nur wenig effizient in ihrer Fähigkeit zur Wasseraufnahme.

Blätter:

Die ein bis neun Laubblätter sind vierteilig gefingert, selten dreiteilig. Die zwischen 10 und 40 Zentimeter langen Blattstiele sind etwa ein Drittel so lang wie die Blütenstandsschäfte und ebenso wie diese dünn mit zwischen 0,2 und 2 Millimeter langen, septierten (gespalten) und unseptierten Trichomen bewachsen.

Die bis zu 1 Millimeter lang gestielten Fiederblättchen sind umgekehrt dreieckig oder selten umgekehrt eiförmig und ganzrandig oder bis zu einem viertel ihrer Länge gelappt. Sie sind zwischen 20 und 65 Millimeter lang und etwa eben so breit wie lang. Die Blattoberseite ist kahl oder ebenso wie die Blattunterseite dünn mit zwischen 0,2 und 2 Millimeter langen Haaren bewachsen. Die Stiele sind grün-braun bis rötlich und behaart.

Calciumoxalateinlagerungen finden sich vor allem am distalen Blattrand, seltener sind sie willkürlich über die Blattspreite verstreut.

Blütenstände und Blüten:

Die ein bis drei Blütenstandsschäfte je Pflanze weisen eine Länge zwischen 15 und 50 Zentimeter auf. Die scheindoldigen Blütenstände sind meist 6- bis 13-blütige (3 bis 22-blütige). Die Tragblätter sind zwischen 1,5 und 8 Millimeter lang und behaart oder unbehaart. Die behaarten Blütenstiele besitzen eine Länge von 8 bis 28 Millimeter. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen, fünfzähligen Blüten weisen einen Durchmesser von etwa 2 Zentimeter auf.

Der Kelch ist orange, rötlich-schwarz oder schwarz. Die Kelchblätter sind schmal eiförmig und fünf- bis neunnervig. Sie sind kahl oder leicht behaart. Die Spitze ist abgerundet oder abgeschnitten mit zwei bis vier Calciumoxalateinlagerungen.

Die Krone ist 11 bis 20 Millimeter lang und im unteren Teil verwachsen mit zwischen 5 und 11 Millimeter langen freien Lappen. Die Kronröhre ist gelblich-grün. Die freien Kronlappen sind rosa bis karminrot.

Früchte und Samen:

Die vier- bis fünfsamigen, ellipsoiden, kahlen oder schwach behaarten Kapselfrüchte weisen eine Länge 5 und 12 Millimeter auf mit scharfer Spitze. Die Früchte sind etwa zu einem Viertel vom Kelch eingeschlossen. Die Samen sind bräunlich, länglich eiförmig, an den Seiten abgeflacht und zwischen 1,5 und 2 Millimeter lang sowie 0,8 bis 1,2 Millimeter breit.

Nutzung:

Von Alters her gilt das vierblättrige Kleeblatt als Glückszeichen, gemeint sind aber eigentlich Blätter von Arten der Gattung Klee (Trifolium). Echte vierblättrige Kleeblätter werden zumeist an Weiß-Klee (Trifolium repens) gefunden. Dennoch ist der Glücksklee, der ausschließlich vierblättrige Blätter ausbildet, als Zierpflanze sehr beliebt. Er wird vor allem zu Silvester und dem irischen St. Patrick’s Day verschenkt.

Die Art wird vor allem in Balkonkästen, Pflanzschalen und Einfassungen gepflanzt. Sie ist seit spätestens 1822 in Kultur. Bekannte Sorten sind 'Iron Cross' und 'Alba' mit weißen Blüten.

Die Zwiebeln lassen sich, nachdem sie einmal getrocknet wurden, wie Möhren zubereiten. Die Art hat als Speisepflanze aber nur geringe bis keine Bedeutung.

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