Dachbegrünung

Die Begrünung bzw. Dachbepflanzung von Dächern hat mehrere Vor- und Nachteile die man Abwegen sollten wenn man diese in Betracht zieht. Als Dachbegrünung wird sowohl die Bepflanzung von Dächern als auch die Anlegung eines Dachgartens bezeichnet.

Amtliche Besonderheiten

In Teilen von Deutschland gibt es öffentliche Förderung für die Dachbegrünung in verschiedener Form. Direktzuschüsse oder Splittung der Abwassergebühren geschehen. Es gibt verschiedene Richtlinien welche zu Rate gezogen werden können. Die FLL-Dachbegrünungs-Richtlinie, die Flachdachrichtlinien und im ZVDH dem Fachregelwerk vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks. Seit Juni 2010 gilt in Österreich für Gründächer Verordnung ÖNORM L1131 für die Begrünung von Dächern und Decken von Bauwerksbegrünungen.

Vorteile der Dachbegrünung

Das Raumklima im Sommer wird durch die Verdunstung von gespeichertem Regenwasser verbessert. Die direkt darunter liegenden Räume werden dadurch abgekühlt was die Benutzung von Klimaanlagen meist unnötig macht. Durch die Rückhaltung und Verdunstung von etwa 50 % des Niederschlages werden Kläranlagen und Siedlungsentwässerungsanlagen deutlich entlastet. Dies kann in Teilen von Deutschland als Abschlag auf die Abwasserkosten gelten gemacht werden. Eine Klimaverbesserung kann erreicht werden da die Dachbegrünung Staub und Schadstoffe aus der Luft filtert und die Aufheizung der Stadt durch die hohe Anzahl an
versiegelten Flächen entgegenwirkt. Den sogenannten "Urban heat island" Effekt. Die begrünte Dachfläche bietet einen neuen Lebensraum für Vögel und Schmetterlinge. Zu guter Letzt ist eine begrünte Dachfläche oder ein Dachgarten optisch sehr Attraktiv.

Nachteile der Dachbegrünung

Die auf der Dachfläche eingesetztes Pflanzen müssen stets gepflegt und mit Nährstoffen versorgt werden. Die Anschaffungskosten können je nach Fläche und Bauart sehr hoch sein. Das anlegen der Dachbegrünung ist unter Umständen mit erheblichen Aufwand verbunden und sollte auch von einem Fachmann Begutachtet werden.

Voraussetzungen für ein Gründach

Die Dachkonstruktion muss in der Lage sein zusätzliche Lasten aufzunehmen wie etwa den Nährboden und die Biomasse der Pflanzen. Die Tragfähigkeit muss daher ausreichend nachgewiesen werden. Bei Neubauten können diese Faktoren bereits bei der Planung in den Berechnungen einfließen. Bei Bestandsbauten muss die Tragfähigkeit fachtechnisch geprüft werden.

Aufbau

Für eine langfristige Nutzung des Daches ist ein sachgerechter Aufbau unabdingbar.

Trennlage

Die Trennlage schützt die Dachabdichtungen vor den chemischen Verbindungen aus dem Durchwurzelung Schutz wobei hier meist Vliese verwendet werden.

Durchwurzelung Schutz

Diese Schicht verhindert dass die Wurzeln der Pflanzen das Dachbeschädigen und es undicht werden lassen. es sind meist Kunststoffbahnen auf PE, PVC oder Polyolefine Basis. Die Bahnen müssen genau und dicht verlegt werden um einen vollständigen Schutz zu gewährleisten. Des Weiteren sollten die Ränder bis zu 20 Zentimeter über die Vegetation Schicht hochgezogen werden um ein um wachsen der Schutzschicht zu verhindern.

Schutzschicht

Diese Schicht würde über den Durchwurzelung Schutz gelegt um mechanische Schäden zu vermeiden. Bei leichter Beanspruchung werden Geotextilien wie Vliese benutzt während bei stärkerer Belastung Bautenschutzmatten verwendet werden. Bei sehr starker Beanspruchung wird auch Gussasphalt oder Betonplatten verwendet.

Drainageschicht

Diese Schicht nimmt überschüssiges Wasser auf und leitet es ab oder speichert es je nach Material um Staunässe und die daraus resultierende Fäule zu verhindern. Diese werden aus Schüttstoffen wie Kies oder Bims hergestellt oder aber Sie verlegen spezielle Materialien wie Dränmatten oder Dränplatten.

Filterschicht

Die Filterschicht hält feinere Bestandteile aus der Substratschicht auf und verhindert dadurch das verschlämmen. Hierfür werden Vliesstoffe oder Gewebe über die Drainageschicht gelegt. Diese Materialien sollten durchwurzelbar sein damit die Drainageschicht auch als Wurzelraum nutzbar ist.

Vegetationsschicht

Diese Schicht ist der eigentliche Nährboden für ihre Pflanzen. Die hier für verwendete Substrate sollten von der Begrünungsart und den von ihnen ausgewählten Pflanzen und der Tragfähigkeit der Dachkonstruktion ab. Hierbei ist besonders auf die Wasserspeicherfähigkeit zu achten sowie auf die Schwankungen des Gewichts. Je nach Fläche der Dachkonstruktion und der Aufnahmefähigkeit der Substrate kann das Gewicht der Dachbegrünung um mehreren hundert Kilogramm schwanken. Bei zu starker Belastung an der Grenze der Tragfähigkeit kann die Dachkonstruktion durchaus mit der Zeit schwere Schäden davon tragen.

Gründach Vegetation

Die Pflanzen von Gründächern werden hohen Anforderungen ausgesetzt. Sie müssen mit sehr starker Sonneneinstrahlung, Trockenperioden, Vernässung, Nährstoffarmut und Frostperioden klar kommen. Mischkulturen können sich besser an die Standortbedingungen anpassen als Monokulturen. Die Standortbedingungen werden in 4 Gruppen unterteilt. Die Eigenschaften der Substrate, Der Neigungswinkel des Daches, Die Exposition der Dachfläche, Die regionalen Klimaverhältnisse und Niederschlagsmengen sowie die Unterteilung der Dachfläche nach sonnigen und schattigen Bereichen.

Extensive Begrünung

Hierfür werden überwiegend Moose und wasserspeichernde Pflanzen aus Trockengebieten verwendet.

Pflanzenkunde für Pflanzenfreunde